Walter Röhrl im Reile-Porsche nicht zu bremsen



Viel besser hätte der erste Funktionstest des Porsche 911 RSR nicht sein können. Auf der italienischen Rennstrecke von Franciacorta fuhr Röhrl im Rallye-Einsatzauto ebenso schnell, wie der italiensiche Porsche Cup-Champion im aktuellen Porsche 911 GT3.

Es sollten nur ein paar schnelle Testrunden vor den ersten Einsätzen werden, doch es wurde eine noch viel größere Überraschung. Anläßlich des Sportfahrertrainings des Porsche-Club Jagst-Rems fuhr Walter Röhrl im Porsche 911 RSR von 1981 stets die schnellsten Zeiten, weit vor den Clubmitgliedern in ihren größtenteils modernen Porsche-Fahrzeugen. Diese setzen sich während den zwei Testtagen immer wieder gerne neben Röhrl, um aus nächster Nähe zu erfahren, was mit dem eigenen Auto machbar ist. Dennoch: Mit dem von Wolfgang Reile aus Haubersbronn bei Schorndorf präparierten Porsche 911 RSR hatte der Ex-Profi den meisten Spaß. Lediglich im privaten Porsche 997 GT3 fuhr Röhrl vergleichbare Zeiten, doch allzu sehr wunderte ihn das nicht: „Der moderne Porsche wiegt über 400 Kilo mehr, da ist es kein Wunder, dass man mit einem 28 Jahre älteren Auto noch immer schnell fahren kann.“

Als Classic-Power Chef Wolfgang Reile am zweiten Tag die Einstellung am Stabi verändert, kann Röhrl die Zeit im modernen 997 GT 3 sogar unterbieten. „Mit gut 340 PS und gerade einmal 950 Kilogramm Gewicht haben wir mit dem 911 RSR schon mal eine gute Ausgangsposition“, schwärmt Reile. In der Hinterhand hält der akkurate Schwabe noch einen deutlich leichteren Auspuff, der zudem noch ein paar PS bringt. „Und beim Motor sind wir auch noch nicht am Ende.“ Apropos Ende: Zum Abschluss stattete sogar der italienische Cup-Meister dem Porsche-Club einen Besuch ab. Doch auch im perfekt präparierten Cup 997 mit Sportreifen war an die Zeiten von Röhrl nicht ranzukommen. Erst als der Weltmeister selbst für ein paar Runden hinter dem Steuer des Renn-Porsche Platz nahm, konnte die schnellste Rundenzeit von knapp über 1:19 min egalisiert werden.

Wie zuverläsig der Reile-911 am Ende sein wird, könnte sich bei einer Rallye Anfang November zeigen. Bis dahin wird es noch einen weiteren Test auf welliger Piste geben.

Foto: Peter Göbel